Freitag, 24. August 2007

Zeigen Avatare die Gesichter unserer Zukunft?

Die selbstkreierten Figuren der Secondlife-Welten und digitalen Spielräume spiegeln Wünsche, Projektionen und kompensierte Mangelvorsstellungen zur eigenen Identität wieder. Ist doch der Gedanke der Vater oder die Mutter der Tat, so weisen die Avatare auch in die Schönheitsideale der Zukunft. In Zeiten der Biogenetik und zunehmenden Möglichkeiten von "Körperdesign" sind die Avatare möglicherweise Boten aus schönen neuen Körperwelt der Zukunft?
Die September-Ausgabe von Cicero, Magazin für politische Kultur, zeigt die besten Gegenüberstellungen von Wunsch und Realität. Der Fotograf Robbie Cooper hat weltweit Avatare und ihre Schöpfer besucht. Herausgekommen ist eine soziologische Studie ganz besonderer Art:


Der koreanische Ökonomieprofessore Seang Rak Choi ist in seinem zweiten Leben die Reinkarnation seiner Wünsche und Träume. Vielleicht läuft er in der Zukunft auch in seinem ersten Leben mit diesem Körperdesign durch die erste Welt?



Die ersten Rückkopplungen finden schon im Bereich der Architektur statt. Ein Künstler beabsichtigt virtuelle Räume mit ihrem spezifischen Design nachzubauen und damit physisch erlebbar zu machen. Die Architektur wird damit zum Abbild der virtuellen Welt. Wielange wird es dauern, bis dem ersten Chirurgen nicht mehr das Top-Model als Bauanleitung dient, sondern der Kunde Abbild eines Avatar sein zu wünscht?

Donnerstag, 9. August 2007

Kunst aus Licht, Energiewellen und Zeit

Yves Ullens sucht mit seinen Fotografien den Kairos in dem Zusammenspiel aus Energiewellen und Zeit.

Die Architektur der Zukunft:



Das visualisierte Netz:



Die Poesie eines Mark Rothko:

Mittwoch, 8. August 2007

Remix-Kunst der Klimaschutzgeneration?

Aus den 106.000 Aluminiumdosen die in den USA alle 30 Sekunden verbraucht werden, erschafft Chris Jordan seinen Seurat:

von weitem noch recht attraktiver Pointilismus....



jedoch bei näherem Betrachten antlarvt sich die hohe Kunst....




als geordneter Alu-Müll.



Was machen Sie eigentlich mit Ihren Aluminiumdosen?

Die Bilder entstammen der Serie "Running the Numbers - An American Self-Portrait" von Chris Jordan.

Der letzte Eisberg?

Vorderansicht:


Seitenansicht:


Detailansicht:


schon kleiner:


noch kleiner:


noch mehr Eisberge in einmaliger Schönheit findet man bei Camille Seaman

Dienstag, 7. August 2007

Natural Genius and Seed Magazine


Seed August Issue 2007, 14 pages on Natural Genius:
Peter Badge has traveled around the globe to capture what is unique in each one of the living Nobel Prize recipients.

Montag, 6. August 2007

Nicht-Orte der Supermodernity im Firstlife


Der Antropologe Marce Augé beschreibt die Nicht-Orte der Supermodernity: jene Orte wo wir vorübergehend sind, aber nie hingehören werden, alles bleibt flüchtig gleich einem der endlosen Durchgangsräume in Flughäfen. Geschichte entsteht nicht, da sich hier weder Beziehungen noch Identitäten und Erzählungen eingravieren werden. Immer öfter finden sich weltweit diese Nicht-Orte, real in ausdruckloser Zwischenarchitektur - der Fotograf Peter Bialobrzeski widmet ihnen seinen Fotoband "Lost in Transition" - oder virtuell im Netz.
Auch der versuch gottgleich in Secondlife seinen eigenen Avatar zu schaffen ändert daran nichts. Auch wenn im Hinduismus der Avatar der herabsteigende Gott ist, der sich reinkarniert um den Menschen ihre ontologische Sicherheit zu bewahren. Vergebliche Mühe im Firstlife! Je schnelller, je flüchtiger die den Menschen umgebenden und von ihm genutzen Medien, je mehr gewinnt an Bedeutung: Individualität und Biografie.

Sonntag, 5. August 2007

The Road by Cormac McCarthy

Das erste Meisterwerk der global erwärmten Generation. Apokalypse now.
Vater und Sohn auf der Strasse durch das verwüstete Land. Sie haben nichts, finden nichts, sie haben nur sich selbst, können nur in sich finden.

Gute Lektüre für Wege aus eigenen Wüsten.

Und gute Brücke zu dem Klassiker dieses Autoren: The Border Trilogy.
Das erste Buch, All the Pretty Horses, wurde mir schon früher ans Herz gelegt.
Jetzt lese ich es und merke, es brauchte den Umweg über die Wüste. Danke, Cowboy.

Nobles und einmaliges Kunstwerk


Der Fotograf Peter Badge legt im Herbst in einer internationalen Buchausgabe sein Werk vor: Es umfasst erstmals in einem Buch die Portraits aller lebenden Nobelpreisträger (Auch jenseits eines Buches gibt es keine vollständige Portraitserie aus einer Hand),
ca. 295 Portraits von Mandela über den Dalai Lama bis John Nash jr. und James Watson.
(Lebend bezieht sich hier auf seine Begegnung, die ersten Portraitierten sind mitlerweile verstorben).


Das Projekt läuft weiter, immerhin kommen jedes Jahr je nach Aufteilung des Preises um die sieben neue Nobelpreisträger hinzu. Gute Reise, Peter!

Steven Chu zum Beispiel hatte gerade einige Runden im Bodensee absolviert, als ihn Peter Badge im Juni 2000 noch in Badehose und mit Schwimmbrille im Hotel Bad Schachern traf. Bereitwillig ließ sich der Physik-Nobelpreisträger des Jahres 1997 in seiner ungewöhnlichen Aufmachung fotografieren.

Das Einfache ist das Komplizierte

John Maeda wendet alte Gesetze auf unsere Zeit an und sensibilisiert für SIMPICITY!
Am Ende geht es im ganzen Leben um Komplexitätsreduktion.



Brice Marden findet die scheinbar einfache Linie der asiatischen Kaligraphie.
In Berlin lassen sich diese Bilder im Hamburger Bahnhof bewundern.

Irrwege, Hauptwege, Nebenwege, Übung macht den Meister!

Puerto Rico in Afghanistan

Christo at work? Nein. Der Puerto Ricaner Luis Berrios Negron bei seiner Performance mit Afghanischen Kunst-Studenten.





Kabul Matters: no bombs but art in Kabul

BABEL II oder Das Netz zum Anfassen


Herlichen Glückwunsch Carson zu der neuen Arbeit von Luis in Deinen Räumen.